Navigation Inhalt Metanavigation Sprachversionen Suche Suchfunktion

Im Berg

Das Erzgebirge trägt seinen Namen nicht ohne Grund!

Der Erzreichtum und darauf beruhende Bergbau prägen seit Jahrhunderten die Landschaft und die Kultur der Region. Auch der Untergrund rund um Annaberg-Buchholz steckte einst voller Erze.

Der Sage nach, begann die Geschichte der Stadt mit einem Traum …

DER TRAUM DES DANIEL KNAPPE

Pyramidenfigur Daniel Knappe

"Als noch dichte Waldungen den Bielberg und seine Nachbarn bedeckten, lebte im Dorfe Frohnau ein Bergmann, Daniel Knappe, fromm und brav, aber sehr arm. Er hatte sieben Kinder und ein krankes Weib in seiner Hütte. Er wusste nicht, wie seine Not enden sollte, und war nahe daran, an der göttlichen Hilfe zu zweifeln. Da erschien ihm im Traum ein Engel und sprach zu ihm: »Gehe morgen in den Wald! Am Fuße des Schreckenberges ragt eine Tanne hoch über alle Bäume des Waldes hervor. In ihren Ästen wirst du ein Nest mit goldenen Eiern finden. Dies ist dein, gebrauche es wohl!«

Als Daniel am anderen Morgen erwachte, erinnerte er sich des Traums und ging hinaus in den Wald. Er wollte das Nest mit den goldenen Eiern ausnehmen. Bald hatte er auch die bezeichnete Tanne in der Nähe der Wolfshöhle gefunden und kletterte rasch in ihren Ästen bis in den höchsten Wipfel hinauf. Aber er fand nichts.
Traurig, dass ihn der Traum getäuscht hatte, stieg er wieder herab und setzte sich auf die Wurzeln des Baumes. Er sann hin und her. Dabei fiel ihm ein, dass mit den Zweigen wohl auch die Wurzeln der Tanne gemeint sein könnten. Die Vermutung wurde bald zum festen Glauben. Eilig lief er heim und holte aus seiner Hütte das Gezäh zum Schürfen. Eifrig begann er den Schurf. Kaum hatte er die Dammerde durchbrochen, als ihm mächtige, nach allen Seiten streichende Silbergänge entgegenblinkten. Er sank auf die Knie und dankte Gott.

Bald war die Kunde von dem neu entdeckten Bergreichtum in allen Landen verbreitet. Tausende zogen herzu, um sich in der bisher so wilden Gegend anzusiedeln. [...] Zum Andenken an Daniel Knappe aber wurden die Bergleute im allgemeinen Knappen und ihre Gemeinschaft wurde die Knappschaft genannt."

(Sage aus der Publikation "Bergmannssagen aus dem sächsischen Erzgebirge", 2. Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig, Seite 32f)

Der große Silberfund löste ein "Berggeschrey" aus, welches binnen kürzester Zeit zahlreiche Bergleute, Handwerker und Händler an den Schreckenberg lockte. Am 21. September 1496 gründete Herzog Georg der Bärtige schließlich die "Newe Stat am Schreckenbergk", welche bald zur zweitgrößten Stadt Sachsens heranwuchs und 1501 den Namen "Sankt Annaberg" erhielt. Von Beginn an beeinflusste der Herzog persönlich die Entwicklung seiner Lieblingsstadt.

Mit Blick auf die rasch aufblühende Stadt Sankt Annaberg im Herzogtum Sachsen, wird auch im benachbarten Kurfürstentum Sachsen über die Gründung einer Stadt beraten, sodass 1501 "Sankt Katharinenberg im Buchenholtze" entsteht.

Im Laufe der Jahrhunderte gab es immer wieder Bergbau im Stadtgebiet - mit wechselndem Erfolg. Zwischen 1945 und 1954 folgte mit der SDAG Wismut die bisher letzte Bergbauperiode.

Mit den Sachzeugen des Annaberg-Buchholzer Bergbaus - vier Besucherbergwerken, dem berühmten Bergaltar in der St. Annenkirche oder auch der Bergkirche St. Marien - blieb die enge Verbundenheit der Stadt zum Bergbau und damit die Sage der heiligen Anna bis heute erhalten.