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Erfolgreicher Waldumbau in Annaberg-Buchholz und Bozi Dar

Erhöhung der Waldvielfalt in der Region zentrales Erzgebirge

In Annaberg-Buchholz und im tschechischen Bozi Dar (Gottesgab) ist ein deutsch-tschechisches Waldprojekt erfolgreich in die Tat umgesetzt worden. Am 16. Mai 2017 gaben die Bürgermeister Thomas Proksch und Jan Hornik sowie die beiden Revierförster Frank Schlupeck und Karel Picura dafür im Rathaus von Bozi Dar den offiziellen Auftakt. Am 22. August wurde es im Annaberger Rathaus sowie im Kommunalwald der Stadt Annaberg-Buchholz an der Brettmühle in Königswalde (Annaberger Ratswald) offiziell abgeschlossen. Die Basis dafür bildete das "Kooperationsprogramm zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2014-2020". Es wird durch die Europäische Union und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt. Partner aus beiden Staaten arbeiteten dabei eng zusammen.

Das Vorhaben hatte vorrangig das Ziel, künftigen Schäden vorzubeugen und einen Beitrag für den ökologischen Waldumbau zu leisten. Konkret ging es im Projekt um die Erhöhung der Artenvielfalt in den Wäldern, um den Schutz der Bäume vor Wildverbiss sowie um eine Senkung der hohen Wildbestände. Vor allem Tannen und Buchen, aber auch Bergahorn und Eberesche wurden als neue Baumarten gepflanzt. Die damit verbundene Erhöhung der Biodiversität hatte mehrere positive Effekte. Mischwälder sind generell resistenter gegen Borkenkäfer und andere Schadinsekten, haben eine höhere Wasserhaltung und vermindern die Erosion der Böden. Dadurch wird der Nähstoffkreislauf angeregt und der Zustand der Böden verbessert sich. Insgesamt wird der durch diese Maßnahmen Wald artenreicher und optisch attraktiver. Positive Effekte für den Wald werden auch durch eine Senkung der Wildbestände erreicht. In extremen Lagen betrug der Wildverbiss zu Beginn des Projektes bis zu 70%.
Das war für eine gesunde Waldwirtschaft nicht hinnehmbar. Als Faustregel für die durchschnittliche Wilddichte je 100 Hektar gelten ein bis zwei Stück Rotwild sowie vier bis sechs Stück Rehwild. Vor allem junge Bäume waren durch Verbiss betroffen. Diese wurden durch Zäune, aber auch Einzelgitter geschützt. Allein im Raum Bozi Dar wurden davon rund 13.000 angebracht.

Neue Baumarten machen Wald resistenter

Auch die Bürgerschaft wurde für die notwendigen Maßnahmen sensibilisiert. Dazu sind zahlreiche Informationstafeln diesseits und jenseits der Grenze aufgestellt sowie Broschüren erstellt worden. Darüber hinaus gab es z. B. Exkursionen und Umweltbildung für Schulklassen. Parallel zum Projekt wurden begleitende Untersuchungen durchgeführt und die Wirksamkeit der Maßnahmen im Rahmen eines Monitorings regelmäßig überprüft. Auf diese Weise sind beiderseits der Grenze Biotope und Landschaften verbessert sowie Wälder strukturreicher und resistenter gemacht worden.
Im rund 1.130 ha großen Stadtwald von Annaberg-Buchholz standen das Pflanzen neuer Baumarten, der Zaunbau sowie die Verminderung des Wildbestandes besonders im Blickfeld. Im tschechischen Bozi Dar wurden neben Neupflanzungen und dem Schutz von jungen Bäumen auch Schussschneisen angelegt sowie 40 Jagdkanzeln errichtet.

Das sächsisch-tschechische Gemeinschaftsprojekt hatte einen Kostenrahmen von ca. 423 T€. Davon entfielen ca. 202 T€ auf Annaberg-Buchholz sowie ca. 221 T€ auf Bozi Dar. Die Förderquote betrug 85 %.

Ansprechpartner

Person
Veronika Kühne
Funktion
Sachbearbeiterin Liegenschaften
Telefonnummer
03733 | 425 226
Faxnummer
03733 | 425 142
E-Mail