Nach dem Corona-Neustart erfreuen sich die städtischen Museen in Annaberg-Buchholz wieder großer Beliebtheit. Im August 2020 bilanzierten die Einrichtungen seit 2015 die höchste Besucherzahl seit fünf Jahren. Im Erzgebirgsmuseum wurden rund 1.500 Besucher, im Frohnauer Hammer etwa 3.700 Besucher sowie in der Manufaktur der Träume rund 2.400 Besucher begrüßt. Lediglich 2019 registrierte man durch das Internationale Märchenfilm-Festival fabulix und diesbezügliche Sonderausstellungen einige Besucher mehr.
Gründe dafür, dass die Zahlen insgesamt positiv sind, sind aus der Sicht von Museumsleiter Wolfgang Blaschke u.a. der vorhandene Nachholbedarf der Menschen in Bezug auf kulturelle Angebote. Daneben machten zahlreiche virtuelle Angebote der Stadt Lust auf reale Museumsbesuche. Außerdem sorgten im Erzgebirgsmuseum die Sonderausstellung "POSAMENTEN - Von der Hutschnur bis zum Schnürsenkel" und das 25. Jubiläum des Besucherbergwerkes "Im Gößner" für mehr Aufmerksamkeit. Darüber hatten die Aufnahme der "Montanregion Erzgebirge/Krušnohoři" ins UNESCO-Welterbe, der Trend zum Deutschlandurlaub sowie die Sächsische Landesausstellung BOOM mit ihren Exponaten zum Annaberger Bergaltar, zu Barbara Uthmann, Adam-Ries zur "Re metallica" und zur Annaberger Bergordnung sicher positive Wirkungen.
Hinter all diesen Erfolgen steht in Zeiten von Corona jedoch ein wesentlich höherer personeller und arbeitsmäßiger Aufwand als üblich. Dazu gehört z. B. die Umstrukturierung von Rundgängen, die Besucherlenkung, regelmäßige Desinfektion sowie eine wesentlich höhere Anzahl von Führungen z. B. im Frohnauer Hammer und im Besucherbergwerk "Im Gößner". Dort ist die zulässige Gruppenstärke coronabedingt beschränkt. Auch die städtische Öffentlichkeitsarbeit wurde z. B. über die städtische Website und Facebook stark intensiviert.
Trotz dieser sehr erfreulichen Bilanz können aufs gesamte Jahr gesehen die Defizite aus dem Corona-Lockdown nicht gänzlich kompensiert werden. Von Mitte März bis Mitte Mai konnten keine Gäste, bis Mitte Juli nur eingeschränkt Gäste empfangen werden. Im Erzgebirgsmuseum rechnet man 2020 mit insgesamt zirka 12.500 Besuchern. Das ist ein Minus von 2.000 Besuchern, im Frohnauer Hammer mit rund 31.000 Besuchern, ein Minus von etwa 5.000 Besuchern sowie in der Manufaktur der Träume mit 25.000 Besuchern - ebenfalls minus 5.000 Besucher. Dennoch bedanken sich die Mitarbeiter der städtischen Museen für das große Interesse der Besucher auch in schwierigen Zeiten. Auch künftig wollen sie Geschichte in vielfältiger Weise spannend und informativ erlebbar machen.