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Feierliche Preisübergabe des Ideenwettbewerbs simul⁺Mitmachfonds am 21. November

Annaberg-Buchholz gehört zu den glücklichen Gewinnern

Am 21. November wurden im Chemnitzer Kraftverkehr die Preisträger des diesjährigen simul⁺Mitmachfonds vom sächsischen Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt, gekürt.

Der Ideenwettbewerb simul⁺Mitmachfonds wurde ins Leben gerufen, um die gemeinschaftlichen und innovativen Ansätze vor Ort zu stärken, die Lebensqualität weiter zu verbessern und so nachhaltig zur regionalen Strukturentwicklung beizutragen. Er ist in vier Wettbewerbsmodule aufgeteilt, in denen jeweils Preisträger ausgewählt werden. Insgesamt wurden 977 Projektideen eingereicht.

Im Modul »Kommune« hatten auch Städte und Gemeinden die Möglichkeit, Projektideen einzureichen.

Die Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz nutzte diese Möglichkeit, um sich mit einem Ort in der Innenstadt zu bewerben, welcher in der Vergangenheit immer wieder thematisiert wurde.

 

Unter dem Titel "ART@cemetery_kirche.kunst.auszeit" wurde eine Projektidee entwickelt, welche sich mit dem Stadtpark "Alter Friedhof" und der Trinitatiskirche im Herzen Annabergs beschäftigt.

 

Der Park und die Trinitatiskirche standen in den vergangenen Jahren vor allem aufgrund von Vandalismus im Fokus der Öffentlichkeit. Die Fenster der Kirche wurden eingeschlagen, Denk- und Grabmäler geschändet, Bänke beschädigt, Wiesen und Wege verschmutzt. Daher wird der Park aktuell von einem großen Teil der Bevölkerung gemieden, obwohl er sich als grüne Lunge direkt im Herzen der Annaberger Altstadt befindet und ein Ort mit langer Tradition und wichtiger Geschichte ist:

Bereits 1507 erfolgt die Erschließung des Geländes des ehemals Neuen Friedhofes. Stadtgründer Herzog Georg der Bärtige verfolgte das Ziel, in der jungen modernen Stadt Annaberg ein religiöses Zentrum zu etablieren und stellte gemeinsam mit dem Stadtrat und der regionalen Geistlichkeit beim amtieren Papst den Antrag einer außerordentlichen Weihe des Friedhofes, um einen Wallfahrtsort zu etablieren. 1517 erließ daraufhin Papst Leo X. die päpstliche Bulle mit der Bestimmung, dass der mit heiliger Erde geweihte Friedhof von Annaberg denselben Segen zu spenden vermag wie der Campo Santo in Rom. Dies bedeutete, dass jedem begrabenen, reuigen Sünder Ablass von den Sünden gewährt wird und ihm somit das Fegefeuer erspart bleibt. Ab 1520 wurde zum Trinitatisfest eine Wallfahrt zum geheiligten Gottesacker abgehalten, aus welchem sich später die Kät entwickelte.

 

Bereits in diesem Jahr fanden erste Aufräumaktionen gemeinsam mit dem Soziokulturellen Zentrum Alte Brauerei statt. Dabei wurde klar, wie wichtig diese Parkanlage für die Stadt und ihre Menschen ist.

 

Mit dem Preisgeld in Höhe von 94.100 € und in Kooperation mit verschiedenen Akteuren können nun in den nächsten beiden Jahren weitere Impulse gegeben werden, um diesen geschichtsträchtigen Ort wieder zu einem Ort des Verweilens und der Begegnung werden zu lassen.

 

Der Projektname ""ART@cemetery_kirche.kunst.auszeit" verrät, worum es gehen soll. Es geht um Gemeinschaft. Gemeinschaft von Jung und Alt, von Kirche und Kunst, von Aktivität und Auszeit.

 

Unter aktiver Beteiligung der Menschen vor Ort soll hier wieder ein Raum der wertschätzenden Begegnung geschaffen werden.

 

Zum Park gehören geschichtsträchtige Denkmäler, Grünflächen und ebenso die Trinitatiskirche, deren optisches Erscheinungsbild wieder zu einem Highlight der Parklandschaft werden kann.

 

Es gibt viel zu tun! Mit dem Preisgeld aus dem simul⁺Mitmachfonds ergibt sich nun die Möglichkeit, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen Anfang zu machen, um zu bewahren, zu erneuern und zu bewegen. Dafür braucht es neben den finanziellen Mitteln eine rege Kooperation von Kommune, Kirche, Bürgern, Vereinen und Institutionen, denn nur gemeinsam kann man etwas bewegen!

 

Um die Einwohner der Stadt gleich zu Beginn einzubeziehen, wird es - ähnlich wie beim Vorhaben Tiergehege- auch hier eine Befragung geben. Wie diese aussieht, wird in den nächsten Wochen bekannt gegeben.

 

Der erste Schritt für den "Alten Friedhof" ist gemacht!

Ansprechpartner

Person
Mandy Daxecker
Funktion
Büro OBM
Telefonnummer
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