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Facettenreicher Tag des besonderen Films bei fabulix®

Schauspieler und Regisseure hautnah erleben und Schätze der Märchenfilmwelt entdecken: Diese Chance bot sich u. a. am 31. August zum 2. Internationalen Märchenfilm-Festival fabulix in Annaberg-Buchholz. Zum Tag des besonderen Films präsentierte Karin Ugowski, die fabulix-Ehrenpräsidentin, im Festivalgelände ihre Märchenfilme, die sie als Goldmarie in "Frau Holle", als Prinzessin Roswitha in "König Drosselbart" sowie als traurige Prinzessin in "Die goldene Gans" weithin bekannt machten. Auf der Altstadtterrasse lief der Film "Frau Holle". Danach lud sie die zahlreichen Besucher zum Gespräch und zu einer Fragerunde ein. Spannend war dabei, von ihr zu erfahren, dass "Frau Holle" 1963 eine der modernsten und ersten Farbfilmproduktionen der DDR war. Erstmals wurde auch mit einer Blue Box gearbeitet und in Breitwand gedreht. Stilistisch sei der Film sehr minimalistisch, ähnlich einem Klappbuch für Kinder gestaltet worden, um den Zuschauern viel Raum für die eigene Fantasie zu lassen. Das Schwierigste sei nicht nur in diesem Film gewesen, gute und pädagogisch wertvolle Botschaften nicht langweilig rüberzubringen. "Frau Holle" war, noch vor Beendigung ihres Schauspielstudiums, mit 19 Jahren ihr Debütfilm. Danach war Karin Ugowski an über 150 Filmen und 80 Theaterproduktionen beteiligt und 41 Jahre Mitglied der Berliner Volksbühne. Auf der Theaterbühne stand sie u.a. mit Armin Mueller-Stahl, Henry Hübchen und Leander Haußmann.

Die einzige Verfilmung, die auf einem Märchen des Schriftstellers Hans Fallada beruht, war im geschichtsträchtigen Alten Stadtbad zu sehen, die "Die Geschichte vom goldenen Taler". Der Film, der 1985 Premiere hatte, wurde im DEFA-Studio Babelsberg und in Brandenburg gedreht. In poetischen Bildern erzählt der Film, der in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts spielt, fast philosophisch vom unsinnigen Streben nach Geld, aber auch von der großen Liebe zwischen zwei Menschen. Botschaften wie "Der Mensch kann nur eines haben, den goldenen Taler oder die Liebe" oder der Blick in die zum Teil dekadente Welt der Schönen und Reichen zeigen im Streifen erschreckend aktuell, wie sich Menschen vor dem Geld verneigen.

Regisseur Bodo Fürneisen, der heute u.a. für die ARD-Märchenfilmreihe "Sechs auf einen Streich" tätig ist, gab nach der Vorführung ebenso wie Uwe Fleischer, der für die Spezialeffekte verantwortlich war, Einblicke in die Entstehung des Films. Fürneisen berichtete, dass der Film mit einem Budget von 4 Millionen Mark eine der teuersten Produktionen der DDR war. In sechs Hallen hätte man Kulissen dafür in Babelsberg aufgebaut. Uwe Fleischer zeigte am konkreten Beispiel, wie im vordigitalen Zeitalter Menschen optisch mit Hilfe der Spiegeltechnik verkleinert wurden. Weitere Tricks im Film waren z. B. Licht- und Feuereffekte, Silhouetten und die Animation des "goldenen Talers". Heute ist Uwe Fleischer u. a. am Filmgymnasium Babelsberg tätig und gibt sein Wissen und seine Erfahrungen an die junge Generation weiter.

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