Das Universum vs. Alex Woods - Die Zeit läuft
Ein Stück von Marisa Wendt nach dem gleichnamigen Roman von Gavin Extence Deutsch von Marisa Wendt
- Eduard-von-Winterstein-Theater
- 06.11.2024
19:30 Uhr bis 21:30 Uhr
Beschreibung
Schicksal oder Zufall? Als Alex zehn war, hat er einen Meteoriten an den Kopf bekommen. Mitten in einer Kleinstadt, in der Küche. Seine Mutter, hauptberufliche Tarotkartenlegerin vor Ort, hätte das alles vorhersehen können, die Karten haben gewarnt, aber Mama hat die Klienten verwechselt. So geht das! Seitdem leidet Alex an Epilepsie und meditiert, um seine Anfälle in den Griff zu kriegen. Meditieren in einer Kleinstadt ist nicht ohne. Die Boys aus Alex Schule finden meditieren schwul, wobei irgendwie alles schwul ist außer Mopedfahren und Fußballspielen (natürlich nur mit Jungs). Zum Beispiel auch Lesen. Als Alex von ihnen erwischt wird, bringt er sich in einem verwilderten Gewächshaus in Sicherheit. Auch Gewächshäuser sind schwul, und deswegen wird das Gewächshaus zerstört, und schließlich Alex dieser Tat beschuldigt. Das Gewächshaus gehört dem alten Peterson, dem einzigen Menschen, dem Alex begegnet, der – wie Alex – Bücher liest. Der Alte und der Junge werden Freunde. Sie lesen. Sie lesen vor allem einen Autor: Kurt Vonnegut. An dieser Stelle tritt das Universum Kurt Vonneguts in das Universum der Bühnengeschichte, die Marisa Wendt nach dem Roman von Gavin Extence geschrieben hat: Die Tralfamadorianer, jene Außerirdischen, die laut Vonnegut die „Erdlinge“ seit unendlicher Zeit beobachten und sich wundern, denn für Tralfamadorianer spielen die Zusammenhänge von Schicksal und Zufall ebenso wenig eine Rolle, wie Leben, Sterben, Zeugung und Geburt. Lineare Zeit, die Kausalität des Universums, wie sie für uns Menschen so selbstverständlich ist, so selbstverständlich wie nachts zu schlafen und tagsüber zu arbeiten, ist für Tralfamadorianer eine Illusion. Doch das Schicksal stellt Alex eine weitere Probe. Wieder sagen Mamas Tarotkarten eine Katastrophe voraus. Diesmal betrifft sie Mr. Peterson. Der alte Mann ist unheilbar krank und wird sterben. Der Tod interessiert sich nicht für Literatur. Zeit für die Tralfamadorianer! Zeit für Alex Woods! Alex Woods gegen das Universum – die Zeit läuft!Ein Theaterstück der bekannten Autorin Marisa Wendt nach dem preisgekrönten Roman von Gavin Extence erlebt in Annaberg-Buchholz seine Uraufführung.
Einführung
Mit Beginn dieser Spielzeit bieten wir zu ausgewählten Inszenierungen des Schauspiels eine Einführung an. Eine halbe Stunde vor Stückbeginn geben wir Ihnen Einblicke in Inhalte und Hintergründe des Stoffes und seiner Umsetzung an unserem Haus.
Am Samstag, dem 26. Oktober 2024, 11.00 Uhr, findet eine Kost-Probe statt.
Allen, die gerne schon vor der Premiere einen Blick hinter die Kulissen unserer Produktionen werfen möchten, bieten wir eine öffentliche Probe an. Immer am Samstag – eine oder zwei Wochen vor der Premiere um 11.00 Uhr – können Sie direkt dabei sein und für eine halbe Stunde zuschauen, wie auf der Bühne gearbeitet wird. Sie sehen das Ensemble in Aktion, erleben, wie die Probenleitung Anweisungen und Tipps gibt und sind so hautnah bei der Entstehung der Inszenierung dabei. Danach erhalten Sie die Gelegenheit, mit Mitgliedern des Teams zu sprechen, Ihre Eindrücke zu schildern und Fragen zu stellen. Im Theatercafé können Sie den Vormittag bei einem Getränk genüsslich ausklingen lassen.
Der Eintritt zur Kost-Probe ist frei.
Die Vorstellung am Sonntag, dem 26. Januar 2025, 18.00 Uhr, findet als Relaxed Performance statt.
Theater ist eine Vereinbarung. Das Ensemble und das Bühnenpersonal verabreden, wie die Vorstellung ablaufen soll. Das Publikum nimmt die Plätze ein und befolgt viele ungeschriebene Regeln. Diese sind scheinbar klar und alle sind einverstanden. Aber das Ganze kann auch ziemlich stressig sein. Geht es uns allen nicht manchmal so? Ruhig sitzen, nicht reden, den Platz nicht verlassen können, ziemlich lange und im Dunkeln ... Eine Relaxed Performance – Entspannte Vorstellung – richtet sich an alle, die sich im Theater ein bisschen freier fühlen möchten. Wir brechen mit der konventionellen Theateretikette und lassen während der Vorstellung die Türen des Saals offen. Wir möchten eine entspannte Atmosphäre schaffen und eine Rückzugsmöglichkeit in unserem Snoozle-Raum auf der Studiobühne anbieten. Wir lassen die Lichter an und zeigen eine reizarme Aufführung für alle, die vorher gezögert haben, ins Theater zu gehen. Wir freuen uns auf Sie!