Erzgebirgische Spielzeugindustrie. Zwei Länder - zwei Wege
29. November 2024 bis 30. März 2025
Sowohl im sächsischen, als auch im böhmischen Teil des Erzgebirges war und ist die Herstellung von Spielwaren und anderen Holzerzeugnissen zu Hause. Über die jahrhundertalte Grenze zwischen beiden Ländern wanderten Menschen und Arbeitskräfte - und damit auch immer Ideen und Produkte hin und her.
Die Ausstellung nimmt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten böhmischer und sächsischer Spielwarenproduktion in den Blick und zeigt dabei beeindruckende und selten ausgestellte Exponate aus öffentlichen und privaten Sammlungen - vereint an einem Ort, der wie kein anderer dafür geschaffen ist: der Manufaktur der Träume.
Die Wurzeln der Spielzeugproduktion im Erzgebirge reichen zurück bis in die frühe Neuzeit. Der Rückgang der Erzförderung nach dem "Großen Berggeschrey" gegen Ende des 16. Jahrhunderts zwang viele ehemalige Bergleute mitsamt ihren Familien zur Suche nach neuen Erwerbsquellen. Eine davon war die Herstellung von Holzspielzeug.
Über die damals üblichen Handelswege wurde erzgebirgisches Spielzeug aus dem sächsischen und aus dem böhmischen Erzgebirge in die großen Zentren Dresden, Leipzig und Brüx vertrieben. Die erzgebirgische Spielzeugproduktion ist deshalb heute Bestandteil des gemeinsamen kulturellen Erbes auf beiden Seiten der Grenze.
Nach dem Zweiten Weltkrieg trennten sich jedoch die Wege. Während auf der deutschen Seite die Spielzeugproduktion kontinuierlich weitergeführt wurde und bis heute noch eine bedeutende Rolle spielt, ist sie auf der tschechischen Seite beinahe erloschen.
Die Ausstellung "Erzgebirgische Spielzeugindustrie. Zwei Länder - zwei Wege" ist - neben einer wissenschaftlichen Publikation und einem Dokumentarfilm - ein Ergebnis der gemeinsamen Arbeit tschechischer und sächsischer Forscher und ein Versuch, die Geschichte der erzgebirgischen Spielzeugproduktion gemeinsam aufzuarbeiten.