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Erfolgreiche Instandsetzung und Inbetriebnahme des Bohrwagens im Besucherbergwerk "Markus-Röhling-Stolln" in Annaberg-Buchholz

Ab sofort ist das neue Schmuckstück unter Tage für alle Besucher erlebbar

Das Besucherbergwerk Markus-Röhling-Stolln, eingebettet in die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří, hat erfolgreich einen wichtigen Schritt zur Erhaltung seiner historischen Bergbautechnik vollzogen. Nach über 20 Jahren aktiver Vorführung präsentiert sich der Bohrwagen der ehemaligen SDAG Wismut nun nach einer grundlegenden Überholung in neuem Glanz.

Die Bergbaumaschine, ein druckluftbetriebener Gleisbohrwagen GBW 6, wurde im Jahr 1988 für den Betrieb für Bergbauausrüstungen Aue als Betriebsteil der SDAG Wismut hergestellt. Über die Jahre zeigten sich erste Verschleißerscheinungen, die eine umfassende Instandsetzung erforderlich machten. Im Juli 2023 wurde der Bohrwagen zur Firma Finzel Hydraulik Chemnitz OHG transportiert und dort vollständig zerlegt.

Während des Überholungsprozesses wurden alle Druckluft- und Hydraulikschläuche erneuert, ebenso wie Hydraulikzylinder, Ventile und Dichtungen. Rost und alte Farbe wurden entfernt, und die einzelnen Maschinenteile erhielten einen neuen Anstrich. Nach der Endmontage, Funktionsprüfung und Abnahme kehrte das vollständig restaurierte Bohrgerät am 02. Februar 2024 zurück in das Besucherbergwerk Markus-Röhling-Stolln.

Die Aufbereitung des Standplatzes erforderte die Entsorgung alter Materialien, die Befestigung des Untergrunds sowie die Neuverlegung des Gleises. Die Firma Finzel Hydraulik Chemnitz OHG konnte dabei auf ihre fundierten Fachkenntnisse und Erfahrungen im Bereich bergbaulicher Technik zurückgreifen. Die Technische Dokumentation des Gleisbohrwagens GBW 6 der Wismut GmbH erwies sich als wertvolle Grundlage für die Durchführung der Leistungen.

Der Bohrwagen, ausgestattet mit einem eigenen Fahrantrieb und zwei horizontal sowie vertikal schwenkbaren Bohrarmen, wurde im Bergbau zur Unterstützung des Streckenvortriebs eingesetzt. Die Steuerung erfolgt vom Fahrerstand an der Rückseite des Bohrwagens. Die Trennung des Hauers (Bergmann) vom pressluftbetriebenen Bohrhammer ermöglichte einen effektiven Schutz des Hauers vor Pressluftschädigungen und markierte das Ende der Entwicklung vom Handbohrgezähe über das Bohren mit Stütze bis hin zum Bohrwagen.

Die Inbetriebnahme des restaurierten Bohrwagens fand am 05. Februar 2024 im Besucherbergwerk Markus-Röhling-Stolln im Beisein der Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch, Geschäftsführer des Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V., Steve Ittershagen, Oberbürgermeister der Stadt Annaberg-Buchholz Rolf Schmidt, Ronny Wähner, Mitglied des Sächsischen Landtages sowie Peter Finzel, Gesellschafter der Finzel Hydraulik Chemnitz OHG statt. Die Maßnahme wurde durch den Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V. anteilig gefördert. Durch die gelungene Restaurierung wird nicht nur die historische Bergbautechnik erhalten, sondern auch den Besuchern des Bergwerks wieder die faszinierende Arbeit mit dieser Technik vermittelt, welche ab sofort für alle zugängig ist.

Für weitere Informationen stehen die Verantwortlichen des Besucherbergwerks Markus-Röhling-Stolln gerne zur Verfügung.