Alles kommt vom Bergbau her!
Dieser Satz zeigt die Traditionslinien im Erzgebirge auf. Wohl kaum in einer anderen Region sind Traditionen so eng mit dem Montanwesen verbunden. In Kultur und Brauchtum, Städtebau und Geschichte, Arbeit und Freizeit, Volkskunst und Musik hat der Bergbau bleibende Spuren hinterlassen. Bauten und Bergwerke, bedeutende Kirchen und sehenswerte Innenstädte zeigen noch heute den Glanz einer großen Epoche.
In der Advents- und Weihnachtszeit tauchen Tausende Lämpchen und Lichter das Erzgebirge in ein zauberhaftes Licht. Bergparaden und Bergkonzerte, attraktive Weihnachtsmärkte, Mettenschichten und Traditionsveranstaltungen ziehen jährlich Tausende Gäste in ihren Bann. Diese Weihnachtstradition im Erzgebirge fußt auf der Suche des Bergmannes nach innerem und äußerem Licht. Das innere Licht war sein Bezug zum christlichen Glauben. In seiner schweren Arbeit unter Tage und angesichts vieler Gefahren suchte er Schutz bei Gott. Im Dunkel unter Tage sehnte sich der Bergmann auch nach äußerem Licht. So entstand die Lichtertradition im Erzgebirge.
Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts werden im Erzgebirge Borten und Spitzen hergestellt. Barbara Uthmann und weiteren Bortenverlegerinnen ist es zu verdanken, dass sie ihren Siegeszug durch ganz Europa antraten. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden Borten und Posamenten weltweit verkauft. Noch heute spielt die Posamentenindustrie im Erzgebirge eine wichtige Rolle.
Holzkunst hat ebenfalls eine lange Tradition. Seit Jahrhunderten sind Räuchermännchen und Nussknacker, Pyramiden und Schwibbögen, Engel und Bergmann Botschafter einer einzigartigen Handwerkskunst. In den letzten Jahren hat sich mit "exponaRt" eine Künstlergruppe gebildet, die Tradition und Moderne in wunderbarer Weise verbindet. Ein Zeugnis ihrer herausragenden Kunst ist die Bergmännische Krippe in der Bergkirche St. Marien am Annaberger Markt.