Annaberg-Buchholz ist die Hauptstadt des Erzgebirgskreises. Seit über 500 Jahren bildet sie ein Zentrum von Wirtschaft, Kultur und Verwaltung. Sie gehört zu den historisch bedeutsamen Silberstädten Sachsens. Ihre Geschichte reicht zurück ins Jahr 1491, als Caspar Nietzelt am 28. Oktober 1491 einen reichen Silberfund machte. Die Kunde von diesem Schatz verbreitete sich mit dem "großen Berggeschrey" in alle umliegenden Länder. Innerhalb kürzester Zeit siedelten sich zahlreiche Bürger an.
Herzog Georg der Bärtige, Herrscher im albertinischen Sachsen, beeinflusste von Anfang an die Entwicklung seiner Lieblingsstadt. In seinem Auftrag wurde am 21. September 1496 die "Neue Stadt am Schreckenberg", das spätere St. Annaberg gegründet. Die herzogliche Förderung wird u. a. an der Verleihung von Stadt- und Bergrechten (1497), der Einrichtung von Münze und Bergamt (1498) und der Grundsteinlegung zur größten spätgotischen Hallenkirche Sachsens, St. Annen (1499) deutlich. Im Jahr 1502 begann der Bau eines großen Franziskanerklosters und der heute einzigen bergmännischen Sonderkirche Sachsens, St. Marien. Zwischen 1503 und 1540 wurde die Annaberger Stadtmauer errichtet.
Mit der Gründung von "St. Katharinenberg im Buchenholze" am 7. November 1501 profitierte Kurfürst Friedrich der Weise, Herrscher im ernestinischen Sachsen, ebenfalls vom Silberreichtum der Region. Bereits 1503 gab es einen eigenen Bergmeister in Buchholz. Bis 1515 war hier der Sitz des Landesbergmeisters für Thüringen, Franken und das Vogtland. Weitere bedeutsame Ereignisse in Buchholz waren 1507 die Erteilung der Bergfreiheit, 1511 der Bau einer Münze und die Einführung der Reformation im Jahr 1524.
Einen zweiten Aufschwung erlebten Annaberg und Buchholz ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Durch die Gewerbefreiheit in Sachsen und der Anbindung an das Eisenbahnnetz kam es zu einer explosionsartigen industriellen Entwicklung. Posamenten-, Präge- und Verpackungsmittelindustrie boomten derart, dass die USA von 1878 bis 1908 ein eigenes Konsulat in Annaberg betrieben und sich Erzeugnisse der Region einen weltweiten Markt eroberten. Heute ist die Wirtschaft durch Automobilzulieferer, Posamenten-, Verpackungsmittel und Papierindustrie sowie durch Lebensmittelproduzenten sowie vielfältige Bau- und Handwerksbetriebe gekennzeichnet.